Sayyid Qutb war ein ägyptischer Autor, Theoretiker und führender Ideologe der Muslimbruderschaft. Er wurde am 9. Oktober 1906 in Ägypten geboren und starb am 29. August 1966. Qutb war ein wichtiger Vertreter des politischen Islamismus und prägte das Konzept des islamischen Fundamentalismus.
Qutb wurde in einer religiösen Familie geboren und wurde früh mit islamischer Bildung und Ideologie vertraut gemacht. Er studierte Literatur an der Universität Kairo und arbeitete anschließend als Lehrer und Schriftsteller. Qutb wurde in den 1950er Jahren politisch aktiv und kämpfte gegen die ägyptische Regierung von Gamal Abdel Nasser.
Sein bekanntestes Werk ist "Ma'alim fi al-Tariq" (Meilensteine), das eine Ideologie des politischen Islamismus und die Notwendigkeit einer islamischen Revolution propagiert. Qutb argumentierte, dass muslimische Gesellschaften in einem Zustand der "Dschahiliyya" (Unwissenheit oder Idiotie) lebten und dass es Pflicht der Muslime sei, die islamische Herrschaft wiederherzustellen.
Qutb wurde 1954 verhaftet und inhaftiert, nachdem ein Anschlagsversuch auf Nasser von Mitgliedern der Muslimbruderschaft verübt worden war. Während seiner Haft entwickelte Qutb seine radikale Ideologie weiter. Nach seiner Freilassung engagierte er sich weiterhin in der Muslimbruderschaft und schrieb weiterhin Artikel und Bücher.
Qutbs Ideen und Schriften hatten einen großen Einfluss auf die islamische Extremisten und Dschihadisten im 20. Jahrhundert. Sein Fokus auf die Ablehnung von westlicher Kultur, das Streben nach einer islamischen Gesellschaft und seine Verurteilung des säkularen Staates prägen immer noch das Denken vieler islamischer Extremisten und Fundamentalisten.
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